Boulevard – wie sich Nachrichten verkaufen lassen
Text: Klasse, Bilder: Lukas, Arielle
Unsere Klasse ME14a aus Horgen hat die Ringier AG in Zürich besucht. Neben der Besichtigung des Blick Newsrooms konnten wir die verschiedenen Zeitungen des Blicks begutachten. Es war super.
Zusätzlich hat uns eine Begleitperson von ihrem alltäglichen Arbeitsleben und Tagesablauf in der Ringier AG berichtet. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Journalisten im Blick Newsroom arbeiten. Wir waren sehr beeindruckt von der Inneneinrichtung und dem Ambiente der Ringier AG.
Unsere Begleitperson konnte uns sehr vieles über die Geschichte der Blick Zeitungen und des Verlags selbst erzählen. Uns wurde auch einiges über die Zielgruppen und das Auftreten der Blick Zeitungen vermittelt.
Boulevardjournalismus
Der Boulevard-Begriff leitet sich historisch aus der Tatsache ab, dass früher die Zeitungen auf der Strasse verkauft wurden (Wikiartikel) und sich die Verkäufer lautstark bemerkbar machten. Natürlich lassen sich tragische Ereignisse und Skandale am besten verkaufen.
Einige Inhalte des Blicks sind kontrovers. Dennoch setzt der Blick durchgehend auf die Richtigkeit seiner Beiträge. Es werden keine Fake-News publiziert. Um die Aussagen zu verstärken, arbeitet die Zeitung oft mit Emotionen (z.Bsp. aussagekräftige Bilder, starke Wortwahl.)
Wer zuerst posted, hat den Lead
Der Blick arbeitet sehr oberflächlich und fasst die Themen kurz und knackig zusammen. Der Bilck versucht bei jeder Push-Nachricht die zu den Mobile App Usern gesendet werden der erste zu sein. Das ist nicht nur für ihre Zahlen wichtig, sondern auch für die Users, die stetig auf dem neusten Stand mit den richtigen Informationen sein wollen. Das ist nicht immer ganz einfach, dazu Beginn nicht zu viel spekuliert werden darf.
Der Blick arbeitet sehr oberflächlich und fasst die Themen kurz und knackig zusammen. Es stehen also «Tatsachen» im Zentrum – den Erfolg wird durch die Aufmachung bestimmt. Nicht alles was wahr ist, ist eben auch relevant…
Der Ablauf ist klar festgelegt. Im Newsroom hat es Stehtische. Das hält die Sitzungsdauer kurz. Der Prozess ist komplex und wird weitgehend digitalisiert abgewickelt. Zu einer Nachricht wird eine Schlagzeile festgelegt, anschliessend folgen passende Bilder und die Aufbereitung fürs Web. Im Live-Ticker ist ersichtlich, wie stark ein Artikel beachtet wird. Die Online-Website des Blicks wird stark beachtet. Mit den News spurt man für die Printausgabe vor.
Persönlichkeitsschutz – unkenntlich machen von Personen
In der Medienwelt gibt es verschiedene Arten um Personen zu schützen welche auf Pressebildern zu sehen sind. Wie sicherlich aufgefallen ist, gibt es verschiedene Arten dies zu tun. Gerade bei Fahndungsfotos sieht man oft einen schwarzen Balken über den Augen. Wir klären kurz auf.
«Polizei und Strafverfolgungsbehörden stellen fallweise Bilder von gesuchten oder nicht identifizierten Personen ins Internet. Solche Fahndungsbilder oder -videos werden von uns nicht oder nur gepixelt veröffentlicht, denn Aufnahmen, die wir im Fernsehen oder auf unseren Internetplattformen zeigen, haben eine wesentlich grössere denunziatorische Wirkung, als wenn die Polizei sie auf einer eigenen Website publiziert.»
Auf dieser Webseite kann man selbst ein Bild in wenigen Schritten entsprechend bearbeiten:
Bilder der Exkursion
Der Besuch bei Ringier hat gezeigt, dass hinter den News eine riesige Industrie steckt. Im Minutentakt treffen neue Nachrichten und Meldungen ein. Diese müssen umgehend nach Relevanz gefiltert, bearbeitet und in emotionale Botschaften verpackt werden. Jede Zeitung möchte bei einem Thema natürlich den Lead haben und zu den Ersten gehören, welche die Nachricht publizieren. Insbesondere in den ersten Stunden bleibt der Informationsgehalt häufig auf der Strecke, insbesondere wenn die Faktenlage dünn ist.
28.06.2017